(Cyber)Mobbing an Schulen in Zeiten von Corona
Transkript des Live-Streams der Talkrunde „(Cyber)Mobbing an Schulen in Zeiten von Corona“
in der Friedrich-Bergius-Schule in Berlin am 16.11.2020 - Seite 16
Dr. Weidenfeld
Da sind wir bei Herrn Rudolph.
Prof. Dr. Schäfer
Auf Deutsch: Lehrer sind Pädagogen und Lehrer, die hinsehen wollen und Lehrer, die bestimmtes Rüstzeug eines Pädagogen und ich finde, Sie haben ganz gute Beispiele genannt, einfach dabei haben, ja, die kommen damit weiter. Mobbing passiert in der Schule, weil es Schule gibt, ja, weil da 25 oder 30 sind und da entwickelt sich diese Dynamik und da kann nur Schule dagegen angehen.
Dr. Weidenfeld
Dazu muss jetzt Herr Rudolph etwas sagen und meine Damen und Herren, wir freuen uns wahnsinnig, dass Sie im Chat auch untereinander ganz lebendig und lebhaft diskutieren, ich gucke hier immer runter, weil ich das irgendwie noch so ein bisschen nachvollziehen will. Machen Sie uns doch den Gefallen und wenn Sie gerne wollen, dass wir auch über eine Bemerkung dann hier reden, sagen Sie einfach nochmal, dass wir auch hier darüber reden sollen. Dann bin ich ganz dankbar, das macht mir die Sache ein kleines bisschen leichter. Herr Rudolph!
Herr Rudolph
Also Eltern haben schon eine wichtige Aufgabe, weil der Artikel 6 unseres Grundgesetzes, der beschreibt ja die Aufgabe der Eltern, nämlich Pflege und Erziehung der Kinder ist Aufgabe der Eltern und die zuvörderst Ihnen obliegende Pflicht und ich denke, wenn Eltern ihre Kinder erziehen, zu selbstbewussten Menschen und sie stärken, dann ist das eine ganz ganz wichtige Sache und wenn Schule dann ein vertrauensvolles Verhältnis zwischen Lehrerschaft und Schülern aufbaut, dann wird man feststellen, dass eben nicht nur Täter gesehen werden, so wie wir das hier vorhin hatten, sondern dass natürlich auch Lehrer auch Opfer sehen, ohne dass die Opfer sich offenbaren, das gesetzt voraus, dass man mit den Schülern, sag ich mal, in einem engen Kontakt ist, dass man sich mit den Schülern beschäftigt, dass man guckt, was die Schüler machen, dass man nicht nur sein Mathematikunterricht macht, sondern eben auch auf das Zusammenleben der Schüler achtet. Und das ist möglich und wenn die Schüler das merken, dass die Lehrer sich darum kümmern, denn werden auch sehr viel mehr Schüler sich wenden an Sozialpädagogen oder wen auch immer, wie die Ansprechpartner sind und werden den Mut haben, sich zu offenbaren und oftmals ist es ja auch so, dass gar nicht mal das Opfer sich offenbart, weil es ist ja so, dass die oftmals leiden und Angst haben, sondern es gibt oft genug in so einer Situation jetzt Schüler, die, also sag ich mal, Zuschauer sind, die eigentlich nicht beteiligt sind, die dann aber sagen, irgendjemand, also da laufen Dinge ab, die sind ganz schlecht und wenn dann die Lehrer sagen „halt, wir haben einen Hinweis und jetzt gehen wir dem mal nach und gucken uns das an und stellen das ab“, dann bewirkt das bei den Schülern sehr viel Vertrauen, weil sie merken, aha, die Erwachsenen kümmern sich um uns und die haben festgestellt, wir haben irgendeinen Blödsinn gemacht und haben eingegriffen. Und wenn ich so in einer Schulgemeinschaft umgehe, dann ist das sozusagen wie ein Schneeballsystem, in dem dann die Situation deutlich besser wird.