Mobbing und Gewalt
Du hast ein Recht darauf, nicht beleidigt, bespuckt oder geschlagen zu werden, auch in der Schule.
Bei Mobbing handelt es sich um den Missbrauch sozialer Macht auf der Basis systematischer und wiederholter Attacken gegen Schwächere. Da es sich um Straftaten handelt, ist ein Eingreifen erforderlich.
Mobbing in der Schule (auch Bullying genannt) ist dadurch gekennzeichnet, dass ein Schüler oder eine Gruppe von Schülern systematisch, wiederholt und über einen bestimmten Zeitraum hinweg indirekte oder direkte, verbale oder körperliche Angriffe eines anderen Schülers oder einer anderen Gruppe von Schülern erleidet.
Die Schule bietet aufgrund ihrer strukturellen Gegebenheiten den Grundstein dafür einer Mobbingsituation ausgesetzt zu sein. Interessenkonflikte und viele Menschen auf engem Raum erschweren den zwischenmenschlichen Umgang miteinander. Die Ursachen von Mobbing in der Schule können unterschiedlicher Art sein. Oft genügen ungelöste Streitigkeiten, die Andersartigkeit oder der Leistungsdruck als Anlass für die strategische Ausgrenzung.
Beim Cybermobbing nutzen die Täter digitale oder elektronische Medien, um ihre feindseligen und aggressiven Botschaften zu verbreiten.
Mobbing liegt noch nicht vor, wenn es sich um einen einmaligen Angriff oder spielerische Rangeleien handelt. Auch nicht, wenn jemand ausgegrenzt wird. Kann der Betroffene hingegen den Angriffen nicht mehr ausweichen, ist ein Eingreifen erforderlich, denn bei Mobbing ist der Einzelne einer Übermacht ausgesetzt und kann sich nicht alleine daraus befreien.
Kräfteverhältnis
ausgeübt von der Gruppe gegen
den Einzelnen
Formen
verbale oder körperliche Gewalt
Folgen
Opfer aus sozialer Gemeinschaft verdrängen
Dauer
holende Angriffe (systematisch)
„Die Würde des Menschen ist unantastbar.
Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.“
~ Grundgesetz, Artikel 1 Absatz 1 ~
Mobbing und Gewalt sehen -
Wissen weiter geben -
damit Angriffe gestoppt werden
Das Wissen darüber, was in der Praxis schief läuft, darf nicht verloren gehen. Diese Erfahrungen, sowohl die, in denen es nicht gelang Angriffe zu beenden, als auch die in denen gute Lösungen gefunden wurden, sind wertvoll, um auch andernorts Lerneffekte anzustoßen. Daher machen wir sie für die Schulen nutzbar.
Bereits zu Beginn unseres Projektes Anfang 2010 haben wir bundesweit Jugendliche aufgerufen, uns zu berichten, wie ihre Schule sich bei fortgesetzten Angriffen verhalten hat. Wir haben gleich mehr als 100 Berichte und seitdem noch viele mehr erhalten. Diese Erfahrungen sind wichtig. Berichten Sie uns von Ihren Erfahrungen! Wie hat die Schule reagiert?