Mit dem Hilfe-Brief Mobbing & Gewalt an der Schule aufdecken

Schreiben statt schweigen -  

 

Jeder, der von Mobbing und Gewalt Kenntnis hat, kann von Schulen und staatlichen Behörden fordern, Mobbing und Gewalttaten frühzeitig und wirksam zu beenden.

Der Hilfe-Brief ist ein neuer Weg, die Schule zu wirksamen Reaktionen zu bewegen, ohne befürchten zu müssen, hineingezogen oder selbst angegriffen zu werden.

Um Mobbing und Gewalt beenden zu können, muss die Schule überhaupt von den Angriffen wissen. Indem man die Schule auf Angriffe hinweist, hilft man ihr früher und besser zu reagieren.

Um die Schulen auf Angriffe hinzuweisen, kann man direkt an die Werner Bonhoff Stiftung einen Hilfe-Brief schreiben (Online-Hilfe-Brief, vgl. unten). Die Stiftung nimmt sodann Kontakt mit der Schule auf, nennt jedoch hierbei nicht den Namen des Absenders des Hilfe-Briefes.

Alternativ zum Online-Hilfe-Brief an die Stiftung kann man sich auch selbst direkt und anonym an die Schule wenden (Hilfe-Brief zum Herunterladen, vgl. unten). Der Absender schickt der Stiftung idealerweise eine Kopie seines Briefes.

Durch den Hilfe-Brief werden die Angriffe dokumentiert. Durch das Versenden an die Schule ist weiterhin dokumentiert, dass die Schule spätestens jetzt von den Angriffen Kenntnis hat. Durch Einschaltung der Werner Bonhoff Stiftung wird die Schule darin bestärkt, die Angriffe rasch zu beenden und ggf. von der Stiftung Hilfe und Unterstützung zu erhalten.

Den Hilfe-Brief kann jeder nutzen, der Gewalt und Mobbing beobachtet oder selbst davon betroffen ist.

 

 

  • Beobachter können gefahrlos einen Beitrag leisten und müssen sich nicht mehr hilflos fühlen.

 

  • Forderungen an die Schulen werden verstärkt.

 

  • Wirksamkeit ergriffener Maßnahmen kann besser beobachtet werden.

 

  • Missstände werden verbessert.

 

Hilfe-Brief jetzt ausfüllen

Fülle den Hilfe-Brief online aus und bitte die Werner Bonhoff Stiftung, die betreffende Schule zu kontaktieren und aufzufordern, die Angriffe zu beenden. Der Vorgang erfolgt anonym.

Hilfe-Brief zum Herunterladen und Ausdrucken

Lade Dir den Hilfe-Brief als pdf herunter und drucke ihn aus. Schicke den ausgefüllten Brief dann ohne Absender an deine Schule und eine Kopie an die Werner Bonhoff Stiftung.

Erfahrungen mit dem Hilfe-Brief

Fortgesetzte Angriffe wirksam zu stoppen, obliegt den Schulen. Sie sind gesetzlich dazu verpflichtet, ihre Schüler zu schützen. Die hierfür notwendigen Handlungen können wir als Stiftung der Schule nicht abnehmen. Wir schreiben die Schulleitungen an, weisen sie auf die Angriffe hin, die uns geschildert werden und fordern die sie auf, ihrer Pflicht zum Schutz der Schüler nachzukommen. Dabei bleiben unsere Hinweisgeber anonym. In unseren Schreiben bieten wir den Schulen stets auch an, durch die Teilnahme an unserem kostenlosen Programm „Wachsame Schule“ Unterstützung in Anspruch zu nehmen, um ihr Vorgehen bei Mobbing und Gewalt zu verbessern. Die Schulen in Deutschland gewöhnen sich langsam daran, beobachtet und unterstützt zu werden. Das war vor 10 Jahren, als wir mit unserem Hilfe-Brief begannen, noch viel schwieriger und stieß auf Irritation und teilweise große Ablehnung. Die Reaktionen der Schulen auf unsere Anschreiben und begleitende Hilfsangebote fallen heute unterschiedlich aus. Die meisten ergreifen umgehend Maßnahmen zur weiteren Aufklärung, zum Schutz der Betroffenen und zur Beendigung der Angriffe. Manche treten zudem mit uns in den Erfahrungsaustausch ein. Hier folgen einige Auszüge aus Erfahrungsberichten und Hilfe-Briefen, die uns in den letzten Jahren erreichten.
  • Hessen, 2019

    Wir hatten zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, seitens des Lehrers noch des Direktors, ernstgenommen zu werden. Ergo habe ich jetzt auch keine Kraft, mich an den Klassenlehrer zu wenden, geschweige denn an den Direktor. Es wird nicht ernst genommen, die Lehrerschaft weiß es zum Teil und schaut weg. Meiner Tochter geht es zunehmend schlechter, sie möchte nicht in die Schule, zieht sich immer mehr zurück und ich (…) weiß nicht, wie ich ihr noch helfen kann. (…)

    Hessen, 2019
  • Schleswig-Holstein, 2019

    Beleidigungen gegen meinen Sohn seit er in die 5. Klasse gekommen ist. Meine Tochter ist jetzt in der 7. Klasse, auch sie wird gemobbt, beschimpft, beleidigt, geschlagen seit der 5. Klasse. Ich habe mehrfacht Gespräche geführt mit der Schulleitung, Klassenlehrer, Jahrgangsstufenleitung. Es würde kein Mobbing an der Schule geben.

    Schleswig-Holstein, 2019
  • Hessen, 2019

    (…) vielen Dank für das Gespräch heut mit Ihnen. Es hilft immer ein wenig, wenn man weiß, dass andere auch von den Problemen wissen – so fühlt man sich weniger einsam. (…)

    Hessen, 2019
  • Brandenburg, 2019

    Mein Kind wird fast täglich von 2 bis 3 Schülern aus der höheren Klasse angegriffen, beleidigt und verletzt. (…) Mein Sohn schreibt ein Mobbingtagebuch (Anordnung der Psychologin). Die Schule hat Kenntnis davon und ist der Meinung, nichts unternehmen zu müssen.

    Brandenburg, 2019
  • Hessen, 2019

    Ich bin schon sehr erleichtert, von Ihnen zu hören. (…) Auch heute habe ich mein Kind heulend in Empfang nehmen müssen, nun ist der Großteil der Klasse daran beteiligt. Mein Kind wird beleidigt (…), geschlagen, wenn mal nicht geschlagen, dann werden Schläge angedroht. Unfassbar, dass Lehrer in solchen Situationen einfach spurlos verschwinden und nie etwas mitbekommen. Herzlichen Dank für Ihre Mühe!

    Hessen, 2019
  • Nordrhein-Westfalen, 2019

    Es ist so wichtig, dass öffentlich wird, dass es sich hier um ein systemisches Problem von Schulen handelt und nicht einzelner Schüler und Lehrer. Ich hoffe sehr, dass ich morgen bei der Schulleitung etwas in dieser Richtung erreichen kann. Schön, dass es die Stiftung gibt und Menschen wie Sie, die sich mit großem, persönlichem Engagement einsetzen!

    Nordrhein-Westfalen, 2019
  • Hamburg, 2019

    Seit Beginn des Schuljahres kommt es wiederholt zu Mobbingattacken, physischer sowie psychischer Gewalt gegen meinen Sohn. (…) Ich hatte mehrere Treffen mit der Schulleitung sowie den Klassenleitern. Leider ist daraus nichts Konstruktives geschehen. Ich habe meinen Sohn aus der Schule genommen.

    Hamburg, 2019
  • Bayern, 2019

    Es wird Geld erpresst von Kindern, es werden Kinder geschlagen und unter Druck gesetzt, wie zum Beispiel: wenn du uns das Geld nicht gibst, werden wir Dich verprügeln und umbringen. (…) Mein Kind hat uns schon mehrere Euro aus dem Geldbeutel gestohlen, um diese Typen zu bezahlen. Die Täter sind bekannt, aber diese Schule ist nicht in der Lage, diese Taten zu unterbinden. Stattdessen wird ihr eine Auszeichnung verliehen „Schule gegen Rassismus“ (lächerlich), die Lehrer kennen ihre Täter.

    Bayern, 2019
  • Rheinland-Pfalz, 2019

    Mitbekommen haben wir, dass die Schüler sich mit ihren Eltern beschweren und nicht viel dabei raus kam. Nur, dass immer geredet wird mit allen Beteiligten und danach vor der ganzen Klasse. Da würde keiner was sagen, was er gesehen hat. Sonst wird man selbst angemacht und steht als Kameradenschwein da. Wie peinlich, dass vor der ganzen Klasse darüber geredet wird. (…) Nach den Gesprächen geht alles so weiter und es wird über die Lehrer gelacht. (…)“

    Rheinland-Pfalz, 2019
  • Nordrhein-Westfalen, 2019

    Ein Junge (12 Jahre) wird immer wieder von Mitschülern drangsaliert und ins Abseits gestellt. Von den Lehrern erhält er keinen Schutz, sondern wird eher noch vor der Klasse bloßgestellt.

    Nordrhein-Westfalen, 2019
  • Berlin, 2019

    Beine werden gestellt, Arm verdreht, tägliche Beleidigungen, mit uriniertem Klopapier beworfen (…). Wenn mein Sohn Hilfe sucht bei seiner Klassenlehrerin, wird er darauf hingewiesen, dass er seine Probleme alleine mit Worten lösen soll.

    Berlin, 2019
  • Hessen, 2019

    Es ist sehr frustrierend. Wenn ich meinen Sohn von der Schule abhole , steigt er ins Auto und fängt sofort an zu weinen, weil er wieder getreten wurde. Ein Mitschüler hat nach 1,5 Jahren die Schule verlassen, weil er immer wieder beleidigt und ausgegrenzt wurde (…) Alle Gespräche der Mutter mit der damaligen Schulleitung und den Klassenlehrern führten zu keiner Besserung.

    Hessen, 2019
  • Berlin, 2019

    Mein Sohn ist 12 Jahre alt (…) und wurde seit Monaten von seinem Klassenkameraden beleidigt und ein Schüler hat ihn sogar zum Selbstmord aufgefordert. Ich habe die Schule aufmerksam in Hinblick auf die Mobbing Situation in seiner Klasse gemacht. Ich habe mindestens 8 E-Mails an die Schulaufsicht geschrieben und jedes Mal höre ich, dass es sich um einen Einzelfall handele und alles sei nur ein Missverständnis.

    Berlin, 2019
  • Niedersachsen, 2016

    Ich bin Klassenlehrerin einer 5. Klasse und beobachte seit einiger Zeit massive Mobbingübergriffe bei einem Jungen. (…) Leider habe ich keinerlei praktische Erfahrungen im Umgang mit Mobbing und würde mich sehr über Hilfe ihrerseits freuen.

    Niedersachsen, 2016
  • Sachsen, 2012

    Die Klassenlehrerin tut meinen Fall als kleine Streitigkeit ab und sieht das Problem nicht.

    Sachsen, 2012