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Interview mit Birgit Hadler,

Schulleiterin Albert-Schweitzer-Schule, Schwerin

Sehr geehrte Frau Hadler, stellen Sie doch einmal Ihre Schule kurz vor.

Die Albert-Schweitzer-Schule ist eine Förderschule mit dem Schwerpunkt Geistige Entwicklung und einem Schulteil für Kranke.

 

 

Worauf sind Sie bei Ihrer Schule besonders stolz?

Unsere Schule befindet sich in einem sozialen Brennpunkt der Stadt. Viele Schüler haben bereits eine negative Schullaufbahn hinter sich. Unsere Herausforderung lautet deshalb: „Einzigartige Schülerinnen und Schüler stark machen- unser Weg zur Chancengleichheit.“

 

 

Kommen wir zu einem heiklen Thema: Mobbing. Besteht an Ihrer Schule ein Konsens im Kollegium, ab wann Lehrerinnen und Lehrer eingreifen müssen? Wenn ja, wie haben Sie diese „Eingriffsschwelle“ ausformuliert?

Die wichtigste Regel lautet: „Keine Gewalt!“, auch nicht mit Worten. Eingegriffen wird also umgehend, sobald gegen diese Regel verstoßen wird.

 

 

Was würde genau passieren, wenn ein Mobbingfall wahrgenommen oder gemeldet wird, wie ist bei Ihnen der Ablauf?

Die Pädagogen der Klasse setzen sich mit den beteiligten Schülern zusammen und besprechen die jeweilige Situation. Häufig müssen wir unseren Schülern ja erst einmal erklären, welches Verhalten erlaubt und welches verboten ist.  Je nach Einzelsituation werde ich als Schulleiterin hinzugezogen oder die Eltern werden informiert. Auch zu einer Anzeige kam es in der Vergangenheit bereits.

 

 

An wen können sich Schüler oder Beobachter bei Ihnen wenden, wenn Schüler unter Mobbingattacken leiden?

Ansprechpartner ist immer der Pädagoge der die besten Beziehungen zum Schüler hat. Meist sind dies die Pädagogen aus dem Team der Klasse (1 Lehrerin und 2 Erzieherinnen). Im Haus gibt es auch drei gewählte Vertrauenspädagogen.

 

 

Welche Empfehlung für das Eingreifen bei Mobbingfällen würden Sie anderen Schulen geben?    

Offensives Herangehen ist hilfreich. Alle Kollegen müssen informiert sein und sich in ihren Handlungen absprechen. So werden beispielsweise bei uns Vorfälle aus der Hofpause auch immer mit allen an der Hofaufsicht des jeweiligen Tages beteiligten Pädagogen ausgewertet.

 

 

Was halten Sie für die besten Maßnahmen gegen Mobbing? Welche Aktivitäten gegen Mobbing, präventiv oder eingreifend, gab es bei Ihnen in den letzten 12 Monaten?

Ein Handlungsleitfaden wurde erstellt. Wichtig ist es aber vor allem, die Kinder stark zu machen. Außerdem ist die Grundlage unserer gesamten Arbeit eine stabile und sichere Beziehung zu unseren Schülern.

 

 

Von wem und in welcher Weise würden Sie sich mehr Unterstützung für Ihre Arbeit gegen Mobbing wünschen?

Finanzielle Mittel, um Fortbildungen oder Coachings für das Kollegium nach eigenen Bedarfen zu organisieren sind sehr wichtig.

 

 

rden Sie sich einen offiziellen Anti-Mobbing-Tag für Ihr Bundesland wünschen?

Nicht notwendig.

 

 

 

Über die Interviewreihe

Dieses Interview ist Frau Hadler Teil unserer Interviewreihe mit Schulleiterinnen und Schulleitern, mit der wir einen konstruktiven Diskurs und offenen Erfahrungsaustausch zwischen den Schulen zum Thema Mobbing anregen und fördern möchten.

Die unterschiedlichen Methoden und Betrachtungen der Schulleitungen, wie sie mit Bordmitteln versuchen, Mobbing- und Gewaltangriffe wirksam zu beenden, werden von der Stiftung nicht selektiert oder bewertet. Wir danken Frau Hadler für das Interview und wünschen ihr und der Albert-Schweitzer-Schule weiterhin viel Erfolg.