(Cyber)Mobbing an Schulen in Zeiten von Corona

Transkript des Live-Streams der Talkrunde „(Cyber)Mobbing an Schulen in Zeiten von Corona“
in der Friedrich-Bergius-Schule in Berlin am 16.11.2020 - Seite 35

Prof. Dr. Schäfer

Aber oft genug sehen und trotzdem in eine Konkurrenzsituation kommen, das heißt also eine Gemengelage, ich kann das fast auch nur anekdot…, wir haben keine Daten dazu, anekdotisch von Lehrern, die bei uns in der Schulpsychologenausbildung sind und eben Berufsschullehrer sind, erzählen, die sagen, bei denen geht’s manchmal wirklich krass her, weil diese Suche nach Dominanz und wie gesagt, irgendeiner findet sich, den man raushauen kann und der muss nichts Böses haben und sein, es funktioniert, das heißt, dieses Streben nach Status ist ganz offensichtlich etwas, was mit der Jugendzeit, 13, 14, wenn die also in dieses Loch geraten oder in diesen, wie kann man das sagen, in dieses Vakuum, zwischen körperlicher Reife und auf der anderen Seite sozialer Reife, das heißt, sie sind ja nicht….

Dr. Weidenfeld

Ich meine Berufsschulen sind ja ein bisschen älter.

Prof. Dr. Schäfer

Ich wollte gerade sagen, aber das fängt da an, sozusagen, das setzt sich sicher auch noch immer dann wieder fort, wenn man in Gruppen kommt. Es gibt ja nicht mehr so viele Gelegenheiten, sonst in Gruppen zu interagieren, da würde ich jetzt auch sagen, sind die 21-jährigen noch nicht raus, weil die möglicherweise in besonderer Art und Weise ja auch sich auch beweisen wollen und in dieser Phase, wo sich Jugendliche beweisen wollen, finden wir eben komischerweise auch, dass die „Peers“ zwischen 12 und 18, glaube ich, sehr viel toleranter damit umgehen. Vorher nicht und hinterher nicht. Hinterher sagen sie wieder „nee, jemand der delinquent sich verhält“, also Grenzen überschreitet, „der ist kein guter Freund“. Aber in dieser Phase dazwischen sind „Peers“ sehr viel toleranter, verstärken solche Sachen auch und das könnte ich mir in einer Berufsschule ohne weiteres auch vorstellen.

Dr. Weidenfeld

Und Jungs sind toleranter als Mädchen, als junge Frauen oder ist das auch ein Irrtum?

Prof. Dr. Schäfer

Oh, das, erstens müsste ich wieder als Wissenschaftlerin müsste ich sagen „keine Ahnung“. Auf Basis meiner Erfahrung, ich würde mich nicht darauf verlassen, wir haben lange Zeit daran geglaubt, ich glaube bis 1982 oder 1972, dass Männer die aggressiveren sind und wir fanden das alle ganz toll und mit den Studien von Nicki Crick kam einfach raus „Entschuldigung, wenn wir indirekte Form von Aggressionen, soziale Aggressionen angucken, dann sind wir..