(Cyber)Mobbing an Schulen in Zeiten von Corona

Transkript des Live-Streams der Talkrunde „(Cyber)Mobbing an Schulen in Zeiten von Corona“
in der Friedrich-Bergius-Schule in Berlin am 16.11.2020 - Seite 32

Dr. Weidenfeld

Wir haben gerade die Frage und die Bemerkung, dass eben alles, was erlebnispädagogisch ist, Klassenreisen, Schulausflüge, gemeinsame Unternehmungen, dass das ja im Moment gar nicht stattfinden kann zum größten Teil. Herr Rudolph, welche Rolle spielt so etwas für eine Klassengemeinschaft, einmal wenn es da ist, aber auch wenn es dann nicht mehr da ist.

Herr Rudolph

Ja, das ist ganz wichtig, natürlich, weil auch für übrigens jede menschliche Gemeinschaft, das gilt übrigens auch für das Lehrerkollegium, auch die Lehrer machen mal eine gemeinsame Veranstaltung, um einfach in ein anderes Verhältnis zueinander zu kommen und das ist für Schüler natürlich ganz besonders wichtig, dass sie als Gruppe etwas machen und des muss ja nicht gleich eine Riesen-Klassenfahrt sein, ich behaupte immer, wenn sie einen kleinen Wandertag machen, in Berlin, und laufen durch den Grunewald, das ersetzt auch eine Woche an der Ostsee, wenn sie das öfters machen.

Dr. Weidenfeld

Und wie macht man das jetzt, wenn Kinder in Zukunft nur noch einen Freund treffen sollen und nach Möglichkeit in kleinen Gruppen unterschiedlich beschult werden?

Herr Rudolph

Naja gut, also in der Schule, soweit ich das verstehe, sind die Abstandsregeln ja aufgehoben, denn wir leben hier in Räumen mit 50qm mit 26 Schülern, da ist Abstand nicht möglich. Wenn ich in den Wald gehe, dann kann ich deutlich besser Abstand halten als in jedem geschlossenen Raum. Also ich könnte das sehr wohl jetzt auch machen.

Dr. Weidenfeld

Also gemeinsam im Herbst in den Wald zu gehen, wäre auch etwas, was im weitesten Sinne [Herr Rudolph] unter Mobbingprävention, nämlich unter Stärkung der Klassengemeinschaft zu fassen wäre.

Prof. Dr. Mechthild Schäfer

Change context. Und schon verhalten sich die Leute anders.

Dr. Weidenfeld

Wir haben jetzt eine Bemerkung im Chat auch gehabt, die heißt „Lehrer sind im Augenblick mit der Situation, die haben ja ohnehin schon nicht zu wenig zu tun, aber im Moment sind sie damit beschäftigt, sich zu überlegen, wann muss welche Maske getragen werden, welche Schüler muss ich dazu anhalten, das zu tun, wie mache ich den digitalen Unterricht“. Wie krieg ich die denn dazu, jetzt auch noch über das Dauerthema Mobbing nachzudenken? Frau Schäfer, Sie haben eine Idee, Herr Rudolph sagt etwas dazu und Herr Knispel wird das Ganze dann auf Metaebene bewerten.