Schulleiterin Albert-Schweitzer-Schule, Schwerin
Die Albert-Schweitzer-Schule ist eine Förderschule mit dem Schwerpunkt Geistige Entwicklung und einem Schulteil für Kranke.
Unsere Schule befindet sich in einem sozialen Brennpunkt der Stadt. Viele Schüler haben bereits eine negative Schullaufbahn hinter sich. Unsere Herausforderung lautet deshalb: „Einzigartige Schülerinnen und Schüler stark machen- unser Weg zur Chancengleichheit.“
Die wichtigste Regel lautet: „Keine Gewalt!“, auch nicht mit Worten. Eingegriffen wird also umgehend, sobald gegen diese Regel verstoßen wird.
Die Pädagogen der Klasse setzen sich mit den beteiligten Schülern zusammen und besprechen die jeweilige Situation. Häufig müssen wir unseren Schülern ja erst einmal erklären, welches Verhalten erlaubt und welches verboten ist. Je nach Einzelsituation werde ich als Schulleiterin hinzugezogen oder die Eltern werden informiert. Auch zu einer Anzeige kam es in der Vergangenheit bereits.
Ansprechpartner ist immer der Pädagoge der die besten Beziehungen zum Schüler hat. Meist sind dies die Pädagogen aus dem Team der Klasse (1 Lehrerin und 2 Erzieherinnen). Im Haus gibt es auch drei gewählte Vertrauenspädagogen.
Offensives Herangehen ist hilfreich. Alle Kollegen müssen informiert sein und sich in ihren Handlungen absprechen. So werden beispielsweise bei uns Vorfälle aus der Hofpause auch immer mit allen an der Hofaufsicht des jeweiligen Tages beteiligten Pädagogen ausgewertet.
Ein Handlungsleitfaden wurde erstellt. Wichtig ist es aber vor allem, die Kinder stark zu machen. Außerdem ist die Grundlage unserer gesamten Arbeit eine stabile und sichere Beziehung zu unseren Schülern.
Finanzielle Mittel, um Fortbildungen oder Coachings für das Kollegium nach eigenen Bedarfen zu organisieren sind sehr wichtig.
Nicht notwendig.
Dieses Interview ist Frau Hadler Teil unserer Interviewreihe mit Schulleiterinnen und Schulleitern, mit der wir einen konstruktiven Diskurs und offenen Erfahrungsaustausch zwischen den Schulen zum Thema Mobbing anregen und fördern möchten.
Die unterschiedlichen Methoden und Betrachtungen der Schulleitungen, wie sie mit Bordmitteln versuchen, Mobbing- und Gewaltangriffe wirksam zu beenden, werden von der Stiftung nicht selektiert oder bewertet. Wir danken Frau Hadler für das Interview und wünschen ihr und der Albert-Schweitzer-Schule weiterhin viel Erfolg.