Talkrunde – Seite 25

Wir sind als Gruppe mit unterschiedlichen Fähigkeiten und tragen alle etwas bei. Das kann Pädagogik wunderbar unterstützen, dieses Bewusstsein, je nachdem, wie die Situation ist, sind andere diejenigen, die es am besten hinkriegen und manchmal ist es der Leise, der vielleicht die beste Idee hat oder der nachgedacht hat und die Gruppe damit weiterbringt. Das ist sicherlich eine Sache von Pädagogik, im schlimmsten Fall hätte ich jetzt beinahe gesagt, aber eigentlich meine ich es durchaus positiv, auch mal von Erlebnispädagogik, zu merken, es ist nicht immer das gleiche Kriterium, was sozusagen den besten ausmacht, auf der anderen Seite könnte man aber auch so, und das ist eben auch eine Präventionsidee, der Klasse wirklich zu sagen: „Ey Leute, was ist hier gerade passiert?“. Wir neigen ja immer gerne dazu, dann zu sagen, wer war´s, ja. Aber in dem Moment, wo man mal mit diesem „was ist gerade passiert“ und dann sich als Lehrer oder als derjenige, der das macht, zurückhält, und mal wartet und man muss Stille aushalten können und dann kommt was und dann lernen die Schüler zum Beispiel auch „oh, der hat gerade etwas gesagt, was ich überhaupt nicht erwartet“, „oh, der denkt ja fast so wie ich, obwohl ich jetzt noch nichts gesagt hab“ und darüber kriegen Sie möglicherweise auch ein Normenbewusstsein, das ist so diese Hallo-Wach-Situation „jetzt laufen wir nicht wie die Lemminge, weil ja auch wir uns sozialisieren sollen“, was auch eine gewisse Folgereaktion in einem sozialen Gefüge bedeutet, sondern jetzt sind wir als einzelne gefragt und so könnte man das zum Beispiel sehr positiv nutzen und und es kommen faszinierende Dinge heraus, wenn man die Deutungshoheit nicht über „wer war es“ gleich denen gibt, die dann widersprechen oder unterstützen.