(Cyber)Mobbing an Schulen in Zeiten von Corona
Transkript des Live-Streams der Talkrunde „(Cyber)Mobbing an Schulen in Zeiten von Corona“
in der Friedrich-Bergius-Schule in Berlin am 16.11.2020 - Seite 39
Prof. Dr. Schäfer
Würden Sie mir recht geben, wenn ich jetzt, wenn das möglich wäre, wenn ich einen Ort hab an der Schule, um rauszukriegen, passiert da Mobbing, wie wird damit umgegangen, dass auch das Lehrerzimmer ein guter Ort wäre, um zu gucken?
Dr. Weidenfeld
Da kommen Sie als Eltern nicht so rein.
Prof. Dr. Schäfer
Das ist mir klar, das war jetzt eine generelle…
Herr Rudolph
Ja, aber was wollen Sie dort sehen? Ich sag mal wirklich, wenn Sie von außen an eine Schule kommen, als Mutter…
Herr Rudolph
Na sicher, aber alles das, wie Lehrer miteinander umgehen, wie Lehrer mit Schülern miteinander umgehen, das können Sie dann eben an diesem einen Raum sehen. Weil das ist das Endergebnis davon.
Prof. Dr. Schäfer
Das ist aber hart.
Dr. Weidenfeld
Würden Sie, Herr Rudolph, Eltern jetzt empfehlen, wenn Kinder, Ihre Kinder, gemobbt werden, in der Schule, in der Corona-Zeit, die Schule zu wechseln? Ist das ein guter Zeitpunkt oder würde man sagen, halt mal lieber noch ein halbes Jahr aus.
Herr Rudolph
Also ich grundsätzlich bin dagegen, dass die Opfer gehen. Das muss ich Ihnen wirklich sagen, das kann nicht sein, dass jemand, der Opfer wird, jetzt diese Situation verlässt, sondern der Täter muss zur Rechenschaft gezogen werden. Und ich würde immer Eltern raten, die ein Problem dort haben, deren Kinder bedrängt werden, dass sie sich vertrauensvoll an die Schule wenden, also zumindest bei mir könnten sie jederzeit früh um 5 schon einen Termin haben und mit mir reden. Und dann könnten wir sehen, wie wir vorgehen. Aber das wäre das Allerletzte, dass der, der eigentlich malträtiert wird, geht. Wenn wir uns auf so eine Sache einlassen, sind wir gesellschaftlich am Ende. Das kann nicht sein.
Dr. Weidenfeld
Dann sind wir gesellschaftlich am Ende, weil das ist das übliche Verfahren.
Prof. Dr. Schäfer
Ich geb Herrn Rudolph zu 100% recht, Auf der anderen Seite ist einfach Kindeswohl. Es gibt die Situation, wo das Kind das nicht mehr aushalten kann, und wenn das Kind das nicht mehr aushalten kann, bedeutet das, dass in der Regel schon viele Versuche mit der Schule was zu machen, gescheitert sind. Es ist in dieser Situation sicher ganz krass, die Schule zu wechseln.